St. Michael
ehem. Benediktinerabtei
Ort: |
Bamberg, Bayern |
Bistum: |
Dekanat Bamberg |
Konfession: |
Katholisch |
Rang: | ehem. Klosterkirche |
Erbaut: | 1015 |
Stil: | vorwiegend Barock |
Ehemalige Abtei:
Die einstige Benediktinerabtei St. Michael, die sich auf dem Michelsberg über der Stadt Bamberg herrschaftlich erhebt, ist eine schlossartige Klosteranlage und blickt auf eine über 1000 jährige Geschichte zurück. Die monumentale Klosteranlage umfasst nicht nur eine Klosterkirche und das Klostergebäude, sondern auch z.B. eine Brauerei oder botanisch gestaltete Terrassenanlagen. Einige Aussichtspunkte bieten einen herrlichen Blick auf Bamberg.
Die Klostergründung erfolgte um 1015 durch Bischof Eberhard. Zahlreiche Stiftungen des Hochadels wie z.B. durch Heinrich II. machten das Kloster zu eine der bedeutendsten Benediktinerabteien im süddeutschen Raum.
In seiner 1000 jährigen Geschichte hat das Kloster viel erlebt - Plünderungen, Reformen, Überschuldung, Zerstörung durch Brand und Machtstreitigkeiten. Trotzdem wurden Kirche und Klosteranlage erhalten und sogar erweitert. Viele Künstler und Baumeister haben sich an der Gestaltung beteiligt. Hier ist besonders Balthasar Neumann zu erwähnen, der die Pläne für das Wirtschaftsgebäude entwarf.
1803 wurde die Abtei im Rahmen der Säkularisation aufgehoben und in den Gebäuden wurde zunächst ein Krankenhaus eingerichtet. Seit 1817 ein Seniorenstift - das heutige Bürgerspital.
Kirche:
Die Abteikirche St. Michael wurde um 1021 geweiht. Im Jahr 1117 wurde die Klosterkirche nach einem Erdbeben neu errichtet. Dies erfolgte durch Bischof Otto I., der neben vielen weiteren hochrangigen Würdenträgern in der Kirche beigesetzt und später heilig gesprochen wurde. Von diesem Neubau sind bis heute Teile erhalten geblieben.
Die Klosterkirche hat eine aufwendige Doppelturmfassade, an die sich das kreuzförmige 78 Meter lange Kirchenschiff anschließt. Viele Stilepochen prägen das Gotteshaus. Im Innern findet man jedoch hauptsächlich barocke Ausstattungselemente.
Einzigartig sind u.a. auch die Pflanzenmalereien im Gewölbe des Langhauses, die 578 Heil- und Zierpflanzen (viele Pflanzen mit symbolischer christlicher Bedeutung z.B. Weinstock, Passionsblume, Süßkirsche, Ölzweig) naturgetreu abgebildet darstellen. Der Künstler dieses sog. "Himmelsgarten" ist bis heute unbekannt.
Prächtig ist auch die Rokokokanzel mit der Figur des Hl. Erzengels Michael, der mit dem Flammenschwert den Teufel besiegt.
Der Chor mit Hochaltar (Gemäldedarstellung Maria als Immaculata und Königin der Engel) und Mönchschor wurde im 18. Jhdt. leicht angehoben. So entstand Raum für eine Krypta unter dem Hochaltar, in der sich das Grabmal des Hl. Otto befindet.
Die Kirche gehört heute zum UNESCO Weltkulturerbe.
Durchschlupf unter dem Sarkophag Ottos - Es heißt: Pilger, die darunter hindurch kriechen, würden von Rückenleiden kuriert.
Heilig-Grab-Kapelle
Ein extra Raum bildet die Heilig-Grab-Kapelle, die mit hochwertiger Stuckatur ausgeschmückt wurde. An der Decke befindet sich der sog. Totenspiegel. Dieser stellt in einzelnen Gemälden dar, wie der Tod letztendlich über jeden Menschen - gleich welchen Alters und Standes - kommt.
Als Gegensatz dazu befindet sich in der Mitte der Kapelle in Lebensgröße das Grab Christi. Jesus Christus, der aufersteht und somit den Tod besiegt hat.
Info: In den nächsten Jahren werden umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Klosterkirche vorgenommen. Die Kirche kann daher auf unabsehbare Zeit nicht besichtigt werden!