Ort: |
Eichstätt, Bayern |
Bistum: |
Dekanat Eichstätt |
Konfession: | Katholisch |
Rang: | Universitätskirche |
Erbaut: | 1617 - 1620 |
Stil: | Barock |
Portal mit lat. Inschrift „Vollendet im Jahre des Herrn 1620 dem gnädigsten und erhabensten Gott zu Ehren der Heiligen Engel“
Deckenfresko von J. M. Rosner um 1717 – Engel verkünden Abraham die Geburt seines Sohnes Isaak
Armreliquie des Hl. Franz Xaver
Beschreibung: Zur Förderung des geistigen Zentrums in Eichstätt berief Bischof Johann Christoph von Westerstetten 1614 die Jesuiten in die Stadt. Diese erhielten zunächst die kleine Katharinenkirche, die sich damals an Stelle der heutigen Schutzengelkirche befand. 1617 erbaute der Ingolstädter Jesuit Jakob Kurrer eine neue, größere Kirche im Barockstil und fügte wenige Jahre später dem Bau ein Kollegiumsgebäude hinzu. Hier wohnten und wirkten die Jesuiten bis zur Aufhebung des Ordens im 18. Jhdt.
Die Kirche ist eine perfekt konstruierte Wandpfeilerkirche aus der Frühbarockzeit. Sie wurde allen Schutzengeln geweiht; davon erzählen die zahlreichen Fresken sowie die vielen Engelsfiguren - über 500 an der Zahl - im Innern der Kirche. Das Gemälde des Hochaltars selbst zeigt den Sieg des Erzengels Michael über Luzifer, der hinab in die Hölle stürzt. Weitere Engel huldigen der Heiligsten Dreifaltigkeit. Johann E. Holzer schuf dieses Meisterwerk um 1738.
Neben vier weiteren prächtig verzierten Altären, beherbergt die Kirche zudem als weitere Kostbarkeit eine Armreliquie des Hl. Franz Xaver – dem zweiten Stadtpatron von Eichstätt (nach dem Hl. Willibald).
Die Schutzengelkirche ist ein Zeugnis frühbarocker jesuitischer Baukunst. Sie erfuhr über die Jahrhunderte nur wenige bauliche Veränderungen und Eingriffe in die Gestaltung. Dies macht sie zu einer der bedeutendsten Jesuitenkirchen im deutschsprachigen Raum.
Lage: Die Schutzengelkirche liegt unweit vom Dom im Herzen Eichstätts. Seit Auflösung des Jesuitenordens im 18. Jhdt. ist sie Universitätskirche der Katholischen Universität Eichstätt.