St. Johannes
Ort: | Velburg, Bayern |
Bistum: |
Dekanat Habsberg |
Konfession: |
Katholisch |
Rang: | Stadtpfarrkirche |
Erbaut: | 13. Jhdt. |
Stil: | überwiegend barock |
Beschreibung: Teilstücke verschiedener Epochen im Laufe von 500 Jahren erbaut und stilvoll aneinander gereiht formen die heutige Stadtpfarrkirche St. Johannes in Velburg. Vermutlich errichtete man einen ersten Kirchenbau mit Entstehung der Stadt Velburg im 13. Jhdt. Aus dieser Zeit sind heute nur noch die unteren Teile des Turms erhalten. Es folgten drei Bauabschnitte: Dem gotischen Mittelschiff wurden später Seitenschiffe hinzugefügt; auch baute man eine zweite Empore an, auf die die Orgel gesetzt wurde.
Die größte bauliche Veränderung erfuhr St. Johannes jedoch um 1720. Der Innenraum wurde ganz im Sinne des Barock umgestaltet und ausgeschmückt. Der kunstvoll in schwarz-gold gehaltene Hochaltar des Velburger Bildhauers Johann Michael Schaller, der viele weitere Werke im Kirchenraum schuf, besitzt eine Besonderheit. Das Hochaltargemälde wurde nach Vorbild des Straßburger Münsters zwei Meter nach hinten versetzt; somit wird eine optische Tiefenschärfe erzielt. Von den beiden Seitenaltären ist vor allem der Josefsaltar zu würdigen, eine kunstvolle Schnitzarbeit um 1700. Sogenannte Akanthusranken (Ornamente) umschließen die Figur des Hl. Josef.
Chorfresko "Anbetung des Allerheiligsten (Monstranz) durch die Heiligen
(Hl. Maria, Hl. Josef, Hl. Johannes, Hl. Anna, Hl. Sebastian, Hl. Ignatius,
Hl. Franz Xaver, Hl. Katharina, Hl. Wolfgang, Hl. Loenhard)"
Zwischen der Stuckierung im pastellfarbenen Langhausgewölbe befinden sich Fresken, die von besonderen Ereignissen aus dem Leben Johannes des Täufers erzählen. Ein Fresko im Seitenschiff beschreibt eine seltene Legende; es veranschaulicht den Sieg des Feldherrn Prinz Eugen von Peterwardein über die Osmanen 1697 in der Schlacht bei Mohacs. Der Legende zu Folge soll die Gottesmutter Maria vom Himmel herab Steine auf die Angreifer geworfen haben, nachdem der Prinz sie um Hilfe angefleht hatte. Gleich daneben findet man ein Bildnis der Seeschlacht bei Lepanto, wo Maria ebenfalls den Sieg herbeigeführt haben soll. Beide Fresken versinnbildlichen, dass der Himmel denen hilft, die darum bitten.
Deckenfresken: Enthauptung Johannes d. Täufers; Schlacht bei Lepanto; Sieg des Prinzen Eugen über die Osmanen
Lage: Velburg ist eine kleine Gemeinde im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz. Um die Stadt erhebt sich eine weite Hügellandschaft mit vielen Wanderwegen und Aussichtspunkten (z.B. Burgruine auf dem Burgberg). Ganz in der Nähe befinden sich die beiden Wallfahrtskirchen Herz Jesu und "Maria Heil der Kranken" auf dem Habsberg.
IN DER NÄHE: Herz Jesu, Velburg