Wallfahrtskirche St. Agatha
Ort: | Schmerlenbach, Bayern |
Bistum: |
Dekanat Aschaffenburg Ost |
Konfession: |
Katholisch |
Rang: | Wallfahrtskirche |
Erbaut: | 18 Jhdt. |
Stil: |
Barock, Rokoko |
Beschreibung: Der Würzburger Domherr Gottfried von Kugelnbach stiftete 1218 das Frauenkloster „St. Maria im Hagen“, das 1240 nach der gleichnamigen Ortschaft in „Schmerlenbach“ umbenannt wurde. Im 17 Jhdt. erhielt das Kloster, das zu jener Zeit eine Benediktinerabtei war, den Beinamen „Maria zu der Sonne“ nach dem Sandsteinrelief „Maria im Strahlenkranz“, das heute noch im Kerzenraum der Kirche aufbewahrt wird.
Genaue Daten zu Vorgängerkirchen im Kloster Schmerlenbach sind nicht bekannt, da während des zweiten Weltkriegs die meisten Unterlagen vernichtet wurden, jedoch wird davon ausgegangen, dass mit der Stiftung des Klosters um 1218 auch mit dem Bau der ersten Vorgängerkirche begonnen wurde. Die heutige Kirche, die auf das Patronat St. Agatha geweiht wurde, stammt aus dem 18. Jhdt.
Von außen eher unscheinbar, ist der Innenraum der Klosterkirche festlich, aber nicht aufdringlich, in Barock und Rokoko gestaltet. Eine Besonderheit dieser Kirche ist die sog. „Scheinarchitektur“ in Form von aufgemalten Fenstern an der Wand. Damit versuchte man den Kircheninnenraum optisch zu erweitern, wenn die finanziellen Mittel für einen größeren Kirchenbau fehlten.
IN DER NÄHE: Hösbach, St. Michael
Der wohl historisch wertvollste Gegenstand der Kirche ist das Gnadenbild „Muttergottes von Schmerlenbach“ – eine Holzfigur von 1380, die heute über dem Tabernakel aufbewahrt wird.
Mit der Säkularisation wurde das Kloster aufgehoben, die Gebäude blieben aber in kirchlichem Besitz und dienten zunächst als Sitz für ein Priesterseminar, später wurden hier Lebenshilfe-Werkstätten für Behinderte eingerichtet. Seit 1982 leiten Pallottiner hier ein Bildungs- und Exerzitienhaus und betreuen die Wallfahrer.