Marienkapelle
Ort: | Würzburg, Bayern |
Bistum: |
Dekanat Würzburg Stadt |
Konfession: |
Katholisch |
Rang: | Filialkirche |
Erbaut: | 1377 |
Stil: | Gotisch |
Beschreibung: Auch wenn die Marienkapelle mit ihren leuchtenden Farben heute den Stadtkern von Würzburg prägt, so ist ihre Entstehungsgeschichte doch eine Dunkle. An ihrem Platz stand einst eine Synagoge, die im 14. Jhdt. im Zusammenhang mit der Ermordung der jüdischen Gemeinde in Würzburg niedergebrannt wurde. Zuerst baute man eine kleine Kapelle aus Holz, die der Gottesmutter Maria geweiht wurde, bevor 1377 mit dem Bau einer großen Kirche begonnen wurde. Doch der Name "Marienkapelle" blieb der Kirche bis in unsere Zeit erhalten.
Das Gotteshaus wurde im gotischen Stil erbaut, die Turmspitze trägt eine ca. fünf Meter hohe vergoldete Marienstatue "Maria Immaculata", die Portale mit Szenen aus dem Leben Mariens schuf Tilman Riemenschneider.
Die Marienkapelle ist keine Kathedrale, trotzdem überkommt den Besucher kurzweilig das Gefühl, in einer Kathedrale zu stehen. Hohe Pfeiler sowie die schlanke dreischiffige gotische Hallenarchitektur gaukeln dem Auge des Betrachters Weite und Raum vor.
Im Innern des Gotteshauses sind besonders die historischen Grabdenkmäler zu erwähnen, wie z.B. das Grab und den Reliquienschrein des Hl. Makarius (erster Abt des Würzburger Schottenklosters St. Jakob 1139-1153) oder der Schrein des Hl. Aquilin (der in Würzburg geboren sein soll).
Westportal (Tympanon) von Tilman Riemenschneider: Jesus Christus als Richter der Welt, zwei Schwerter an seinem Mund, zu seinen Füßen knien Maria und Johannes d. Täufer; sie bitten für das auferstandene Volk unter ihnen
Seitenaltar mit Reliquienschrein und Grabdenkmal des Hl. Makarius
Lage: Die Marienkapelle liegt direkt am Marktplatz von Würzburg und gehört als Filialkirche zum Dom und zum Neumünster.